Kirchenkonzert 2019

Musikalischer Genuss zur Abendstunde
stimmungsvolles Konzert der Stadtkapelle Trostberg
sowie der Jugendblaskapelle und den Ü-30 Bläsern der Musikschule

Trostberg. Der Name hat Tradition, bürgt für Qualität und ist in der Region fest etabliert: Das Konzert „Musikalischer Genuss zur Abendstunde“. Sehr gut besucht war daher die Kirche Mariae Himmelfahrt Schwarzau, als Diakon Dr. Gregor Herth die Grußworte im Namen der Geistlichkeit sprach. Herth wies hin auf die Harmonie und den Wohlklang der Musik, der aus dem feinfühligen Miteinander entsteht, das aufeinander Achten und Hören, Konzentration auf den Augenblick und das Jetzt. Herth bedauerte, dass es in unserer Zeit oft so scheint, als würden Würde und Respekt keinen Platz mehr in der Gesellschaft haben. Er wünschte den Besuchern die Harmonie der Musik mit in den Alltag zu nehmen und in der kommenden Konzertstunde Einhalt und Genuss zu finden und zur Ruhe zu kommen, auf dass es lange nachwirke und nachklinge.

Auch dieser zwölfte „Musikalische Genuss zur Abendstunde“ wurde von Christine Falterer moderiert. Frisch und humorvoll kündigte sie sogleich Jakob Wurm und seine Jugendblaskapelle und die Ü-30 Bläser an, die mit „Bohemian Rhapsodie“ von Queen das Konzert eröffneten. Pachelbels „Christmas“ erklang in einer hörenswerten Kombination mit einer Vielzahl an Weihnachtsmelodien raffiniert verwoben. Es war gar nicht so leicht, die einzelnen Melodien auf Anhieb herauszuhören. Es folgte „From Now On“ aus dem Musicalfilm „The Great Showman” und mit John Lennons “Imagine” verabschiedeten sich Jungbläser und junggebliebene Bläser sehr eindrucksvoll.

Mit einer „Chaconne“ - First Suite for Military Band von Gustav Holt, setzte die Stadtkapelle unter der Leitung von Sebastian Thiel einen klangvollen Auftakt. „Schafe können sicher weiden, wo ein guter Hirte wacht, wo Regenten wohl regieren, kann man Ruh‘ und Friede spüren und was Länder glücklich macht.“ Dieser Text entstammt der „Jagdkantate“ von Johann Sebastian Bach, es ist die älteste weltliche Kantate Bachs. Mit diesem Musikstück führte die Stadtkapelle ihre Zuhörer weit zurück in den Anfang des 18. Jahrhunderts. Eine Zeitreise noch weiter zurück, ins 15. Jahrhundert gelang mit dem Stück „Veni Immanuel“. Diese Melodie stammt aus einem Prozessionsgesang französischer Franziskanernonnen und wurde in ihrer bearbeiteten, modernen Form von Thomas Helmore 1856 veröffentlicht. Rupert Schönlinner unterstrich die festliche Präsentation dieses Musikstückes zusätzlich durch den hellen, reinen Klang seines Flügelhorn-Solos von der Empore. Fein dargebracht durch die Stadtkapelle wurde auch der „Abendsegen“ aus der spätromantischen Oper „Hänsel und Gretel“ von Engelbert Humperdinck und gerne ließ sich das Publikum von den musikalisch beschriebenen 14 Schutzengeln begleiten. David Witsch, 1989 in Bonn am Rhein geboren, widmete seiner Heimat musikalisch mit dem „Rheinlandchoral“ eine große Melodie. Ruhig fließt der Rhein durch das von morgendlichem Nebel erfüllte Rheintal. Er beschreibt die ersten Sonnenstrahlen, das Erwachen des Tages, den Weg hinauf auf die Höhen, die Begegnungen, Gefühle und schließlich das Ankommen am Ziel, das Glücksgefühl und den Blick hinunter in das Rheintal.

Christine Falterer dankte den beiden „Chefs“ Sebastian Thiel und Jakob Wurm im Namen der Musiker für die Vorbereitung zum Konzert und die Geduld bei den Proben. Einen herzlichen Dank richtete Falterer auch an Mesner Hans Aitl, „der immer da ist, wenn man ihn braucht“. Jetz gehma ausananda und sag‘n guat Nacht mitnand, denn d’Sonn is längst scho drunten und d’Nacht is überm Land“, mit diesem Verserl verabschiedete sich Christine Falterer und die Stadtkapelle setzte mit dem alten Volkslied „Guten Abend, gut‘ Nacht“ einen gefühlvollen Ausklang.

Vor der Kirche erwartete die Besucher eine willkommene Bewirtung durch die Stadtkapelle mit Glühwein, Fruchtpunsch, Schmalzbroten, Lebkuchen und allerlei anderen Leckereien, die mit Freude und Begeisterung Anklang fanden und noch lange nach dem Konzert verweilten viele Konzertbesucher bei guten Gesprächen und warmen Getränken am im Feuerkorb knisternden, wohlig wärmenden Holzfeuer.

Foto: Erwin Huber
Text: -reh

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